Elektronische Bilanz

Die elektronische Bilanz ist ein wesentlicher Bestandteil auf dem Weg zum digitalen Kreditprozess. Sie kann ein ergänzender (bei bereits bestehender elektronischer Kreditakte) oder auch der erste Schritt sein. Gehen Sie ihn in jedem Fall.

Hinter „Digitaler Finanzbericht“ verbirgt sich nichts anderes als die Einreichung der vom Kunden angeforderten wirtschaftlichen Unterlagen (Bilanz, Einnahmen-/Überschussrechnung, Betriebswirtschaftliche Auswertung) auf elektronischem Wege. Gleichzeitig werden die Daten automatisch in das Bilanzanalysesystem EBIL übernommen.

Die prozessualen Vorteile liegen auf der Hand: Die papierhafte Einreichung wirtschaftlicher Unterlagen entfällt ebenso wie die „Ebilierung“. Zum Jahresende 2017 hat der DSV die Thematik „Digitaler Finanzbericht“ an alle Sparkassen kommuniziert. Seit 1. April 2018 ist die Funktion für sämtliche Sparkassen freigeschaltet. Die Nutzung ist bisher verhalten.

Aufwendige Einführung

Wie bei jedem neuen Prozess ist trotz zentraler Vorarbeit durch den DSV die hausinterne Einführung aufwendig: Die Sparkassen müssen mit den Kunden eine entsprechende Vereinbarung schließen. Die regionalen Steuerberater müssen „motiviert“ werden, sich an dem Prozess zu beteiligen. Und sämtliche, hausinterne Prozesse müssen umgestellt und die betroffenen Mitarbeiter (Markt und Marktfolge) geschult werden.

Hoher, manueller Nachbearbeitungsaufwand

Bereits in der Testphase hatten die 19 Test-Sparkassen eine unbefriedigende Quote in der Datenübernahme nach EBIL moniert, die sog. Datentiefe. Noch ist die Matching-Tabelle in Zusammenarbeit mit den Steuerberater-Rechenzentren (Datev, Addison etc.) noch unzureichend definiert. Deshalb werden nicht sämtliche Informationen aus den Jahresabschlüssen in einem entsprechenden Dateiformat angeliefert. Dies bedeutet momentan für die Sparkassen noch einen hohen, manuellen Nachbearbeitungsaufwand – zumindest dann, wenn die Sparkassen die Datenüberführung nach EBIL im gleichen Umfang wie bisher betreiben wollen.

Woran liegt es?

Sollte deshalb auf die Einführung des Digitalen Finanzberichtes vorerst verzichtet werden? Aus unserer Sicht ist die Antwort ein klares NEIN.

Der DSV arbeitet mit Hochdruck daran, die besagte Matching-Quote in den kommenden Monaten zu verbessern. Zudem ist die elektronische Bilanz kein sparkasseninternes Projekt. Es betrifft die gesamte Kreditwirtschaft. Der Projekt-Fortschritt ist deshalb von vielen Beteiligten abhängig. Des Weiteren bedarf es sicherlich ein bis zwei Jahre, um sowohl Steuerberater als auch Kunden von der elektronischen Bilanz zu überzeugen. Aus diesem Grund sollte die Quote der übernommenen Daten nicht der ausschlaggebende Aspekt für den Projektstart sein.

Im Übrigen wird der Datenimport bis Jahresende 2018 von Seiten des DSV noch kostenlos angeboten.

Sprechen Sie uns gerne an – wir freuen uns auf Sie!