Formulierung eines angemessenen Anwendungsportfolios

Der Einsatz von Dritt-/Subsystemanwendungen in den Sparkassen ist ein wesentlicher Kostenfaktor im IT-Umfeld. Meist ist der Einsatz der Anwendungen historisch bedingt und mangels regelmäßiger Hinterfragung ein beständiger Begleiter der Sparkassen. Dies steht oftmals im Widerspruch zu der in der Strategie der Häuser festgelegten Orientierung am Standard, den Standardisierungsbestrebungen des DSGV und den steigenden Investitionsumlagen in den Standard seitens der Finanz Informatik.

Hoher Kostendruck und parallel steigende IT-Investitionen

Eine regelmäßige Überprüfung der Anwendungslandschaft und deren Standardisierungsmöglichkeiten wird aufsichtlich gefordert, findet allerdings nur in Teilen in der operativen Umsetzung statt. Dabei gibt es unterschiedliche, teilweise konträre Interessenslagen im Entscheidungsprozess innerhalb der Sparkasse. Für den Vorstand – Entscheider – ist Standardisierung ein fester Bestandteil der Geschäftsstrategie zur Reduzierung operationeller Risiken. Der Fachbereich IT – als Betreiber – setzt den sicheren Betrieb von Dritt-/Subsystemen um. Hoher Kostendruck und parallel steigende IT-Investitionen stellen für diesen Bereich zusätzliche Herausforderungen dar. Die Fachbereiche – Nutzer/Besteller – wünschen sich eine bestmögliche IT-Unterstützung im Prozess, oftmals ohne dass eine klare Kosten-/Nutzenabwägung gegenüber den Standardlösungen erfolgt.

Durch steigende regulatorische Anforderungen und Delegation des operativen IT-Betriebs an den IT-Dienstleister werden Kostendiskussionen immer wieder auf Einzelebene geführt. Dies erfolgt jedoch oftmals ohne eine Betrachtung der Gesamtkosten. Der fehlende Abgleich mit den Standardlösungen sowie unzureichende Begründungen der nutzenden Fachbereiche führen häufig zu Entscheidungen, die auf einer mangelhaften Informationsbasis getroffen werden.

Es gilt die Umkehr der Beweislast

Ausgangsbasis für Diskussionen mit den Fachbereichen sollte eine Betrachtung der Gesamtkostenkette des Betriebs der Drittanwendungen sein. Auf dieser Basis kann ein Dialog mit dem Fachbereich über Kosten und Funktionalitäten sowie deren Bewertung durchgeführt werden. Dabei sollte, der Strategie der Sparkasse folgend, eine generelle Abschalt-Hypothese unterstellt werden. Dafür gilt die Umkehr der Beweislast: Der Fachbereich muss aufzeigen, welche Funktionalität im Standard nicht gegeben und wie relevant diese für den Geschäftserfolg ist. Die Praxis zeigt, dass oftmals den handelnden Personen die Standardlösungen oder aber deren aktueller Entwicklungsstand nicht bekannt sind.

Analysen der Sparkassen Consulting haben ergeben, dass die durchschnittlichen Kosten individueller Anwendungen jährlich bei ca. 150.000 Euro je Mrd. Euro Kundengeschäftsvolumen II liegen. Bei mittleren Sparkassen (circa 6 Mrd. Euro KGV II) addieren sich die laufenden Betriebskosten auf 1 Mio. Euro im Jahr. Nach entsprechenden Analysen und Optimierungen könnten hiervon etwa ein Drittel der Kosten reduziert werden.

Gerne unterstützen wir Sie bei der Analyse der Drittanwendungen in Ihrem Haus und führen anschließend gemeinsam die Optimierung durch. Im Zielbild verfügt auch Ihre Sparkasse anschließend über ein angemessenes Anwendungsportfolio sowie einen Umsetzungspfad zur Realisierung. Reduktionen der entsprechenden Aufwandspositionen gehen regelmäßig mit solchen Optimierungen einher.

Sprechen Sie uns gerne an – wir freuen uns auf Sie!