PARES DATA: Tätigkeitsbereiche des Girofachberaters

Das Tätigkeitsspektrum in Sparkassen verändert sich stetig. Bestimmte Tätigkeiten bedürfen einer stärkeren Spezialisierung, um entweder aufsichtsrechtlichen Anforderungen oder sich verändernden Kundenbedürfnissen Rechnung zu tragen. PARES Kompakt unterscheidet neben den Funktionsbereichen eines Instituts (OE-Typen) im Markt auch zwischen verschiedenen Funktionsstufen (Beraterprofilen). Im Jahr 2020 wurde auf der Ebene die Funktion des Co-Berater Giro/Zahlungsverkehr implementiert, um diesen Veränderungen gerecht zu werden.

Für die folgende Kurzanalyse wurden die Ist-Einschlüsselungen von Beratern mit der Funktionsstufe „Co-Berater Giro/ZV“ ausgewertet, um festzustellen, ob sich daraus ein klares und einheitliches Tätigkeitsprofil erkennen lässt. Falls das zutrifft, ist auch interessant, inwiefern diese Profile von der Größe der Sparkasse beeinflusst werden. Dafür wurden drei Größenkategorien (Kundengeschäftsvolumen unter 3 Mrd. Euro, zwischen 3 Mrd. und 7 Mrd. Euro, über 7 Mrd. Euro) in der Auswertung berücksichtigt. Da die Funktionsstufe „Co-Berater Giro/ZV“ erst seit knapp zwei Jahren erhoben wird und zudem nicht jede Sparkasse eine separate Stelle oder Beratungseinheit für diese Tätigkeiten geschaffen hat, kann diese Analyse nur eine Annäherung darstellen.

Heterogenes Tätigkeitsfeld mit einzelnen Überschneidungen

Relativ eindeutig ist das Verständnis des grundsätzlichen Tätigkeitsbereichs – die Beratung gewerblicher Kunden in einem (Teil-)Bereich des Bedarfsfeldes „Service und Liquidität“. Weniger eindeutig ist die tatsächliche Wahrnehmung der Tätigkeiten. Die Auswertung hat ergeben, dass es nur eine fachliche Aufgabengruppe des PARES Kompakt-Katalogs gibt, in denen alle Co-Berater Giro/ZV vertreten sind. Nicht überraschend betrifft das die Aufgabengruppe „Electronic Banking“, in der die Beratung über Electronic Banking(-produkte) und deren Verkauf Schwerpunkte bilden.

Neben der Betreuung des Themas „Electronic Banking“ sind über einen Großteil der Erhebungsdaten hinweg die Aufgabengruppen zur Akquisition und Kundenpflege (Kundenbindung, Vertriebsanlassbearbeitung) und zur strukturierten Beratung (Finanzchecks) zu finden. Vor dem Hintergrund der Co-Beratung ist auch diese Erkenntnis nicht überraschend.

Darüber hinaus gibt es über alle Sparkassen hinweg kaum weitere Gemeinsamkeiten mit diesem Beraterprofil. Insofern bietet es sich an, die Überschneidungen eher in Instituten mit ähnlicher Größe zu suchen. Auffällig ist, dass die Breite des Tätigkeitsspektrums in Co-Beratungseinheiten zum Thema Giro/ZV zunimmt, je größer die Sparkasse ist. So gehören in Sparkassen unter 3 Mrd. Euro Kundengeschäftsvolumen 13 Aufgabengruppen, in Sparkassen mit einem Kundengeschäftsvolumen über 7 Mrd. Euro über 50 Aufgabengruppen zu diesem Tätigkeitsbereich.

Inwieweit diese Verteilung mit dem jeweiligen Spezialisierungsgrad und der Teilnahme an fachfremden Beratungsgesprächen durch den gewerblichen Kundenberater erklärt werden kann, lässt sich anhand der vorliegenden Daten nur vermuten. Mit einer steigenden Anzahl an PARES-Erhebungen durch Co-Berater Giro/ZV wird sich künftig auch die Aussagekraft erhöhen.

Fazit

Die wesentliche Erkenntnis aus der Analyse der zu diesem Funktionstyp vorliegenden Daten ist, dass es neben den offensichtlichen Themenfeldern Electronic Banking und allgemeine Kundenbetreuung keine homogene Ausgestaltung der Co-Beratung Giro/ZV zu geben scheint. Die Aufgabenwahrnehmung ist sehr hausindividuell und deckt sich nur in Ausnahmefällen mit der in anderen Sparkassen – auch innerhalb der eigenen Größenordnung. Ein Erklärungsansatz kann die Themenaufteilung zwischen Co-Beratung und dem oftmals weiterhin bestehenden medialen Vertrieb sein.

Unsere Kollegen aus dem Team „Vertrieb gewerblich“ unterstützen Sie gerne bei der Konzeption des Rollenprofils „Co-Betreuer Giro ZV“ in Ihrer Sparkasse.

Sprechen Sie uns gerne an – wir freuen uns auf Sie!