Personalkosten in Zeiten des Wandels – hilfreicher Blick in den Rückspiegel?

Im Folgenden möchten wir mit Ihnen in den Rückspiegel schauen und betrachten, wie sich die Personalkosten* in der Vergangenheit – auch unter Berücksichtigung der Tarifrunden – in den Sparkassen entwickelt haben.

Wissen Sie,

  • …wie hoch Ihre Personalkosten im Verhältnis zum Kundengeschäftsvolumen sind?
  • …wie hoch Ihre durchschnittlichen Personalkosten je Mitarbeiterkapazität sind?
  • …wie sich die Kosten auf die einzelnen Bereiche in Ihrer Sparkasse verteilen?
  • …ob es einen Trend gibt in puncto Kosten?

*Die Personalkosten entsprechen dem Arbeitgeber-Brutto und setzen sich zusammen aus: Löhnen, Gehältern, Vergütungen, VL, Sozialabgaben (Arbeitgeberleistungen einschließlich ZVK), Mitarbeiterbezogenen Sonderleistungen.

Wie haben sich die durchschnittlichen Personalkosten je Mrd. Kundengeschäftsvolumen II (KGV II) in den Sparkassen entwickelt?

Unsere Analyse basiert auf Erhebungen von PARES-Kompakt aus den Jahren 2014 bis Mitte 2021 und soll Ihnen einige interessante Aspekte aufzeigen.   

Werfen wir zuerst einen Blick auf die Personalkosten im Gesamthaus. Über alle Organisationseinheiten inklusive der ausgelagerten Personal-substituierenden Sachkosten (PSSK) ergibt sich das folgende Schaubild:

Es ist ein starker Rückgang je Mrd. KGV II zu erkennen, durchschnittlich um rund 5% p.a. Im Jahr 2014 betrugen die durchschnittlichen Personalkosten in den deutschen Häusern 7,75 Mio. Euro, im Jahr 2021 nur noch 5,58 Mio. Euro.

Zu berücksichtigen ist jedoch, dass wir in den letzten Jahren eine extreme Verzerrung durch den überproportionalen Anstieg des KGV II erhielten. Aber auch bei der Betrachtung der Personalkosten je tausend Kunden sowie je tausend Girokonten gab es denselben Trend: die Personalkosten sind rückläufig. Sie sind je tausend Kunden um 0,5% p.a. und je tausend Girokonten um 1% p.a. gesunken. Betrachtet man allein die letzten fünf Jahre, dann ist ein Trend von durchschnittlich -2% p.a. zu erkennen.

Rechnen wir bei der Betrachtung der Personalkosten zusätzlich die Tarifrunden heraus, verstärkt sich dieser Trend:

Unseren Auswertungen zufolge ist ein Grund dafür die Veränderung der eingesetzten Mitarbeiterkapazitäten (MAK) je Mrd. KGV II. Wir erkennen einen Rückgang von durchschnittlich 6,4 MAK jährlich – kommend von 131,3 eingesetzten MAK im Jahr 2014 hin zu 124,9 MAK im Jahr 2021. Die Häuser wurden im Laufe der Zeit effizienter, Prozesse wurden optimiert und digitalisiert und daraus resultierend reduzierte sich der Personalbedarf im Ganzen.

Wie haben sich die durchschnittlichen Personalkosten je MAK entwickelt?

In der nächsten Darstellung sehen wir, dass die Personalkosten je MAK angestiegen sind. Dies ist unter anderem maßgeblich durch die Tarifrunden getrieben.

Es zeigt sich eine durchschnittliche jährliche Steigerung von rund 4%, unter Abzug der Tarifrunden bleiben noch 2%.

Lassen Sie uns etwas tiefer in die Bereiche der Sparkassen blicken. Gibt es signifikante Unterschiede zwischen Markt-, Marktfolge- und Stabseinheiten?

Markt:

Marktfolge:

Stab:

Generell zeigen sich im Markt die höchsten Personalkosten je Mrd. KGV II. Werfen wir einen Blick ins Jahr 2021, so liegen diese bei rund 2,9 Mio. Euro, in der Marktfolge bei 0,8 Mio. Euro und in den Stabseinheiten bei 1,4 Mio. Euro.

Schlussendlich erkennen wir bei weniger Mitarbeiterkapazitäten höhere Personalkosten, einerseits durch die Tarifrunden, andererseits durch steigende Stellenanforderungen und einen zunehmenden Arbeitnehmermarkt. Aber auch dem Veränderungsprozess in den Sparkassen in Richtung Optimierung und effizienterem Personaleinsatz ist es zu verdanken, dass Kosten eingespart werden konnten.

In unseren regelmäßigen Newsletter-Artikeln werfen wir mit unserer Inforeihe „PARES DATA“ regelmäßig einen Blick hinter die Kulissen von PARES Kompakt und zeigen interessante Aspekte aus der PARES-Datenwelt.

Sprechen Sie uns gerne an – wir freuen uns auf Sie!